Monday, April 8, 2019

2019.04.12

Kai Brodersen, Xenophon. Ross und Reiter: griechisch-deutsch. Sammlung Tusculum. Berlin; Boston: De Gruyter, 2018. Pp. 176. ISBN 9783110595628. €29,95.

Reviewed by Robert Porod, Zentrum Antike. Karl-Franzens-Universität Graz (robert.porod@uni-graz.at)

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Das vorliegende Buch von Brodersen verfolgt das Anliegen, die beiden hippischen Schriften Xenophons, den Ἱππαρχικός und die Schrift περὶ ἱππικῆς, einem breiteren deutschsprachigen Publikum durch eine Übersetzung zugänglich zu machen. In anderen europäischen Sprachen liegen die beiden Schriften bereits seit längerer Zeit in mehreren modernen Übersetzungen vereint vor, solchen in das Englische (Marchant, Cambridge/Mass., London 1984, 19251), Französische (Courier, Paris 1807, Chambry, Paris 1932, Delebecque, Paris 1950 und Paris 1973) und Italienische (Sozzifanti, Pistoria 1911, zuletzt Cascarino, Rimini 2007 und Sestili, Roma 2012). An Übersetzungen in das Deutsche lagen bislang vor Dörner, Stuttgart 1869, Berlin 18982 und Christian, Stuttgart 1830 (mit einer Anpassung an zeitgemäßes Deutsch durch Keller, Heidenheim 1962) sowie Pollack, Meißen 1912 und Widdra, Berlin 1965 (überarbeitete Neuauflage Schondorf 2007) mit ihren partikülären Übersetzungen von περὶ ἱππικῆς. Es ist daher nützlich, dass Brodersen nun den Versuch unternimmt, beide Schriften in einer modernen deutschen Übersetzung zu vereinen, um einen breiteren Kreis zeitgenössischer Leser zu erreichen, auch wenn, wie sich hier zeigen wird, der Nutzen für den Leser mit höheren Ansprüchen wegen der Mängel im Textverständnis begrenzt bleibt. Wie genau der griechische Text, auf dem Brodersen seine Übersetzung basiert, zustandegekommen ist, erfahren wir nicht, da es keinen textkritischen Apparat gibt, weshalb von einer regelrechten Herausgabe der Texte, wie es im Titel angekündigt ist, nicht gesprochen werden kann. Das Fehlen textkritischer Vermerke erklärt sich aber dadurch, dass es dafür in der Tusculum-Reihe strikte Vorgaben gibt.

Die Einleitung (S. 7–30) vermittelt zunächst einen soliden Überblick über den Autor Xenophon, seine soziale Stellung, seinen wechselvollen Lebensweg und sein Werk. Ἱππαρχικός (sc. λόγος) und Περὶ ἱππικῆς (sc. τέχνης) werden als in den 360er Jahren entstanden gedacht. Es folgt dann ein Vergleich mit dem einschlägigen Lehrbuch des Simon, dessen Fragmente zur Reitkunst in einer Beilage (S. 148–155) auf Griechisch und Deutsch geboten werden. Xenophon konnte mit der Kenntnis dieses Buches bei seinen Lesern rechnen, doch zeigt der Vergleich, dass er im Unterschied zu Simon weniger Fachvokabular als bekannt voraussetzt. Sodann folgen Erläuterungen zu einzelnen Fachbegriffen wie dem Körper des Pferdes (K), dem Zaumzeug (Z), der Pflege (P), zu Waffen und Rüstung (W) und zu Finanzierung (F). All das ist reichlich mit Primärbelegen in Übersetzung dokumentiert und stellt insgesamt eine informative Einführung in die Pferdehaltung zu Xenophons Zeit dar. Besonders Leser mit wenig Leseerfahrung in der Literatur der Zeit kommen dabei auf ihre Kosten. Schließlich wird ein ebenso gut dokumentierter kulturhistorischer Blick in das Athen dieser Zeit geboten, unter den Rubriken Götter und Menschen (G), Stadt (S), Reiterei (R), Taktik und Befehle (T) sowie Die Welt des 4. Jahrhunderts v. Chr. (J); dazu gesellt sich die Überlieferung der Schriften (Ü). In den Übersetzungen wird später mit hochgestellten Großbuchstaben ausgiebig auf diese Basisinformationen zurückverwiesen.

Das Kernstück des Buches ist die Übersetzung des Ἱππαρχικός und der Schrift Περὶ ἱππικῆς. Die Übertragung ins Deutsche wird hier anhand der ersten sechs Kapitel des ἱππαρχικός, etwa eines Drittels des ganzen Übersetzungsvolumens, auf ihre Exaktheit hin überprüft. Es werden zuerst zwei besonders schwierige Passus diskutiert, um die Zielsicherheit der Wiedergabe zu ermitteln. Es folgen einzelne Stellen mit kritischen Anmerkungen. Schließlich werden die Auslassungen angeführt. Zuerst werden mit 1,8 und 1,11-12 zwei besonders schwierige Satzgefüge diskutiert.

(1,8) ἐπεὶ δὲ καὶ ἡ πόλις χαλεπὸν ἡγησαμένη πάντα ταῦτα τὸν ἵππαρχον μόνον ὄντα ἀπεργάζεσθαι προσαιρεῖται μὲν αὐτῷ συνεργοὺς φυλάρχους, προσέταξε δὲ τῇ βουλῇ συνεπιμελεῖσθαι τοῦ ἱππικοῦ, ἀγαθόν μοι δοκεῖ εἶναι τοὺς μὲν φυλάρχους παρασκευάζειν συνεπιθυμεῖν σοι τῶν καλῶν τῷ ἱππικῷ, ἐν δὲ τῇ βουλῇ ἔχειν ῥήτορας ἐπιτηδείους, ὅπως λέγοντες φοβῶσί τε τοὺς ἱππέας - βελτίονες γὰρ ἂν εἶεν φοβούμενοι - καταπραύνωσί τε τὴν βουλὴν, ἤν τι παρὰ καιρὸν χαλεπαίνῃ:

"Da die Polis aber der Meinung war, dass es zu schwer sei, wenn das alles der Hipparchos allein durchführe, wurden zu seiner Unterstützung Phylarchoi als Gehilfen gewählt, die vom Rat den Auftrag bekamen, für die Reiterei mit zu sorgen; so scheint es mir gut, dass die Phylarchoi darauf hinwirken, dass sie mit dir das Beste für die Reiterei wollen, im Rat aber die Redner für dich zu gewinnen suchen, dass sie durch ihre Reden den Reitern Furcht und Respekt einflößen – wenn sie sich fürchten, werden sie nämlich besser sein – und auch den Rat besänftigen, wenn er über irgend etwas allzu sehr unzufrieden ist".

Zunächst ist hier ignoriert, dass sowohl das mediale Präsens προσαιρεῖται als auch der Aorist προσέταξε (beide sind durch μὲν und δὲ als zwei voneinander abgehobene Teilaussagen markiert) zum Subjekt ἡ πόλις gehören. Zum einen wählt sich die Stadt Phylarchen (das Präsens zeigt an, dass dies ein sich ständig wiederholender Prozess ist). Zum anderen hat sie dem Rat (durch eine einmalige gesetzliche Verfügung) einen Auftrag erteilt. Nach Brodersens Übersetzung erteilte aber der Rat den Auftrag an die Phylarchen. Damit sind Syntax und Aussage des Textes zerstört. Der zweite Irrtum besteht darin, dass παρασκευάζειν so aufgefasst wird, als wäre es ein verbum curandi mit der Bedeutung: "sich darum kümmern, dass". Doch das wird in der Regel durch das Medium παρασκευάζεσθαι ausgedrückt und zumeist mit einem ὅπως + Futurum konstruiert. Das Mißverständnis führt in Folge dazu, den Akkusativ τοὺς φυλάρχους als Subjektsakkusativ zu verstehen. Er ist aber ein Akkusativobjekt in Abhängigkeit von παρασκευάζειν: "die Phylarchen dazu zu bringen, mit dir gemeinsam nach dem Besten für die Reiterei zu verlangen". Der Kontext zeigt, dass hier vom Standpunkt des Hipparchos aus gesprochen wird, dem zwei durch μὲν und δὲ klar voneinander abgehobene Aufgaben zugeschrieben werden, zum einen seine Phylarchen in seinem Sinn zu motivieren, zum anderen in Form geeigneter Redner eine effektive Hilfe im Rat zu haben, d. h. dafür zu sorgen, dass er sie hat. Nach Brodersens Übersetzung erscheinen aber die Phylarchen als die intendierten Akteure. Zwei Details am Rande: Wie auch sonst oft, vernachlässigt Brodersen die häufig sinntragenden Aktionsarten. Hier übersetzt er das Aoristpartizip ἡγησαμένη so, als hätte es eine lineare Bedeutung; es trägt aber resultativen Aspekt: "da die Stadt zur Ansicht gelangt war". Zu: ἤν τι παρὰ καιρὸν χαλεπαίνῃ: "wenn er über irgend etwas allzu sehr unzufrieden ist". Richtig ist: "wenn er etwa (τι) situationsinadäquat ungehalten ist". Wenn die Emotionen über ein gewisses gesundes Ausmaß hinausgehen, hat der Hipparchos zu kalmieren.

(1,11-12) ἔστι δὲ καὶ οὓς ἄν μοι δοκεῖ τις νέους μὲν τὰ ἐν ἱππικῇ λαμπρὰ λέγων εἰς ἐπιθυμίαν καθιστάναι τοῦ ἱππεύειν, τοὺς δὲ κυρίους αὐτῶν ἧττον ἀντιτείνοντας ἔχειν, τάδε διδάσκων ὡς ἀναγκασθήσονται μὲν ἱπποτροφεῖν, ἢν μὴ ὑπὸ σοῦ, ὑπ᾿ ἄλλου γε διὰ τὰ χρήματα. ἢν δ᾿ ἐπὶ σοῦ ἀναβῶσιν, ὡς ἀποτρέψεις μὲν τοὺς παῖδας αὐτῶν τῶν πολυτελῶν τε καὶ μανικῶν ἱππωνιῶν, ἐπιμελήσῃ δὲ ὡς ἂν ταχὺ ἱππικοὶ γίγνοιντo·

"Mir scheint auch, dass man den jungen Männern Lust auf den Reiterdienst machen kann, wenn man ihnen das Glänzende dieses Dienstes recht vor Augen führt. Man wird auch weniger Widerstand bei denen finden, die über sie zu bestimmen haben, wenn man sie darüber belehrt, dass sie gezwungen werden könnten, Pferde zu halten, freilich nicht von einem selbst, doch von einem anderen aufgrund ihres Vermögens. Wenn sie dir jammernd zurufen, dass du ihre Söhne von kostspieligen und leichtsinnigen Pferdekäufen abhalten sollst, sorge dafür, dass sie schnell zu tüchtigen Reitern ausgebildet werden."

Zuerst sind hier die Worte ἔστι δὲ καὶ οὓς mit der idiomatischen Bedeutung "manche" vernachlässigt. Dann wird das passive Futurum ἀναγκασθήσονται nicht als solches übersetzt, sondern so, als stünde hier ein Potentialis (ὡς ἀναγκασθεῖεν ἂν), was einen weiteren Irrtum nach sich zieht, denn auch das Futurum ὡς ἀποτρέψεις ("dass du sie davon abbringen wirst") ist syntaktisch noch abhängig von τάδε διδάσκων. In beiden Fällen steht ja ein ὡς vor dem Futurum. Auch die Worte ἢν μὴ ὑπὸ σοῦ, ὑπ᾿ ἄλλου γε sind ungenau übersetzt; sie bedeuten "wenn schon nicht von dir, so doch von einem anderen", d. h. in jedem Fall sowieso. Sodann ist die Form ἀναβῶσιν nicht erkannt; sie ist nicht ein Präsenskonjunktiv von ἀναβοᾶν (das wäre ἀναβοῶσιν), sondern ein Aoristkonjunktiv von ἀναβαίνειν; Sinn: "wenn sie aber unter deinem Kommando (das bedeutet das unübersetzte ἐπὶ σοῦ, denn ἐπί + Genetiv bezeichnet eine Unterordnung) aufsitzen, d. h. ihren Kavalleriedienst antreten sollten". Schließlich ist auch das dritte Futurum (ἐπιμελήσῃ) syntaktisch noch immer von τάδε διδάσκων abhängig; das δὲ korrespondiert dem μὲν, welches ἀποτρέψεις nachfolgt. Unter keinen Umständen ist es ein Imperativ. Das ist ebenso der Wortform nach wie syntaktisch unmöglich (ein Imperativ hieße ἐπιμελοῦ bzw. ἐπιμέλου oder im Aorist ἐπιμελήθητι).

Es folgt in Auswahl eine Reihe von Stellen, deren Sinn ungenau wiedergegeben ist:

(1,2) ἀναβιβαστέον μέν σοι ἱππέας: "muss man sich um die Reiter kümmern", richtig: "musst du Reiter rekrutieren".
(1,2) τὸ ὂν ἱππικὸν: "die Reiterei", genauer: "der aktuell vorhandene numerische Bestand an Reitern"; so ist auch in τούς γε μὴν ὄντας ἱππέας (1,13) das sinntragende Partizip unübersetzt.
(1,5) πόλεμοι: nicht "Feinde" (πολέμιοι), sondern "Kriege".
(1,14) Im Text steht mit πωλεύειν die durchaus sinnvolle Konjektur von Rühl, doch wird das handschriftlich überlieferte πωλεῖν ("verkaufen") übersetzt, so als wäre es gleichbedeutend mit πωλεύειν, das aber "abrichten, zureiten" bedeutet.
(1,15) ὥστε ist übersetzt mit "da sonst", doch es bedeutet: "sodass in Konsequenz".
(1,17) das unübersetzte αὐτοὺς legt μανθάνειν auf ein autodidaktisches Lernen fest (der Gegensatz folgt sogleich mit τὸν διδάξοντα δὲ).
(1,18) ἴσως ὀχληρόν (sc. ἐστιν): "mag es auch beschwerlich sein"; richtig ist: "ist vielleicht (zu) belastend".
(1,20) διὰ … χωρίων: nicht "auf … Gelände", sondern "durch … Gelände"; πρὸ mit Genetiv: nicht "bei", sondern "vor".
(1,23) Die kausale Bedeutung des Idioms οἵ γε ("da sie ja doch") ist vernachlässigt.
(2,5) ἀγαθὸς: "tapfer", besser: "tüchtig"; es gilt für die mit εἴτε und εἴτ᾿ eingeleiteten Kola gleichermaßen.
(2,9) ἑκὼν: nicht "gerne", sondern "freiwillig".
(2,9) εἰ μέλλουσιν … ἔσεσθαι: nicht: "wenn sie … sein wollen", sondern: "sofern sie … abgeben sollen".
(3, 4) ὅσα ἔστιν ἡδέα ἰδεῖν: "was … lobenswert ist", richtig: "was lustvoll anzusehen ist".
(3,5) καινουργεῖν bezeichnet nicht Veränderungen, sondern Neuerungen. ἐπειδὴ: nicht "sofern", sondern "zu einer Zeit, als sie (nun einmal)".
(3,9) ἐν μέρει bedeutet nicht "teilweise", sondern "der Reihe nach, abwechselnd".
(3,14) ἐν τῷ ἐπικρότῳ meint nicht die Abschüssigkeit des Geländes (das wäre ἐν τῷ κατάντει), sondern die Härte des Bodens.
(4,1) Im Text steht die Konjektur von Herwerden τῷ βαδίζειν ("durch das Gehen"), es ist aber das überlieferte τοῦ βαδίζειν übersetzt.
(4,2) χαλεπὸν: "Es wäre ja schwierig", richtig: "Es wäre ja mißlich arg, schlimm".
(4,5) πρὸς τὸ ἐπιθέσθαι καὶ πρὸς τὸ φυλάξασθαι: dies gehört zu χρήσιμον, nicht zu ἀναμένειν aus dem folgenden Kolon. Auch bedeutet πρός + Akkusativ nicht "bei", sondern "mit Hinblick auf" bzw. "zum Zweck von".
(4,9) πρὸς … τὸ ἐξάγειν: "beim Ausrücken", richtig: "zum Zweck des Ausrückens".
(4,16) πάλαι εἴρηται: "ist bereits gesagt worden", genauer: "ist längst schon gesagt, d. h. ist eine allbekannte Maxime".
(4,19) Mit ἀποσπάσας steht die Konjektur von Courier im Text, doch übersetzt ist das sinnwidrige ἀποσφάξας.
(5,4) Mit οἷοι steht die auf Leunclavius (Lenklau) zurückgehende Konjektur im Text, doch die Übersetzung entspricht ihr nicht. Dabei bietet die Konjektur einen perfekten Textsinn: "in welchem Zustand sie hervorgehen aus …"
(5,14) Mit ἡ τύχη steht im Text die Konjektur von Courier, übersetzt ist hingegen das handschriftliche τὴν τύχην.
(6,6) In seinem Text entscheidet Brodersen gegenüber πράττειν für die Lesart τάττειν, doch er übersetzt πράττειν.

Hier eine Auswahl der häufigen Auslassungen, soweit sie nicht schon zur Sprache gekommen sind: πλείω und μοι (2,6), παρηγγέλθαι (passiver Perfektinfinitiv) ὑπὸ τῶν φυλάρχων (2,7), αὐτῷ und δεῖ (3,1), τιμῶντες τοὺς θεοὺς (3,2), παραλείψω (3,3), ἂν, Marker für den Potentialis (3,13), ὡς ἐκ πλείστου προαισθάνεσθαι und σχεδὸν (4,5), ἑκάστων und τοὺς τόπους (4,6), εἰσηγγελμένοι (4,8), ἓν μὲν πρῶτον ὑπαρχέτω, ἤνπερ ἐγχωρῇ (5,5), τοὺς μὲν ἐν τῷ φανερῷ ἔχων und κλέπτοις ἂν τοὺς ἱππέας (5,7), πρὸς τὸ παρὸν ἀεὶ (5,9), καὶ αὐτῷ μηχανητέον (5,11); nicht vollständig übersetzt ist … τὸ διδάσκειν τὴν πόλιν ὡς ἀσθενὲς τὸ πεζῶν ἔρημον ἱππικὸν πρὸς τὸ ἁμίππους πεζοὺς ἔχον (5,13).

In Summe ist festzustellen, dass die Übersetzung wegen ihrer Ungenauigkeiten nicht gänzlich befriedigen kann. Es ist gewiß zu begrüßen, dass diese beiden historisch und kulturhistorisch sehr aufschlussreichen Schriften nun wieder in das allgemeine Bewußtsein deutschsprachiger Leser gerückt worden sind. Zugleich besteht aber eine gewisse Gefahr darin, dass mit den Feinheiten der griechischen Sprache nicht sehr gut vertraute Benutzer in Detailfragen zu sachlich unzutreffenden Schlussfolgerungen gelangen könnten. Da der Text schwierig, streckenweise sogar sehr schwierig ist, so wäre es wünschenswert gewesen, wenigstens an den kritischen Stellen auch knappe sachliche Anmerkungen beizugeben, welche über die nur eine erste Orientierung leistenden Verweise auf die Einleitung hinausgehen. Doch gab es wohl auch hier strenge Vorgaben durch die Tusculum-Reihe. Insgesamt bietet das Buch in seiner vorliegenden Form all denen, die mit den antiken Verhältnissen weniger vertraut sind, einen hilfreichen Einstieg in eine interessante Thematik. Nicht im selben Ausmaß werden jedoch diejenigen Forscher bedient, die auch die oft dunklen Details der sprachlich schwer zugänglichen und auch sachlich überall voraussetzungsreichen Schriften tiefgründiger verstehen wollen.

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